Fragen des Vereins Trennungsväter e.V. auf "abgeordnetenwatch.de" an folgende Bundestagsabgeordnete zum Thema "Öffentliche Darstellung der Gewalt an Frauen und Mädchen in Bezug zu Gewalt seitens Frauen (Müttern) an Männern (Vätern) und Kindern"

siehe hierzu auch Einträge im Forum

 

Renate Schmidt (SPD)

Bertelsmann Stiftung "Allianz für Familie"

Frage an: Renate Schmidt
Frage zum Thema: Familie
 
06.12.2007
Frage von
Jürgen Reicherseder

 
Sehr geehrte Frau Schmidt,

in der Öffentlichkeit wird immer nur von Gewalt an Frauen und Mädchen gesprochen. In der Tat trifft diese Konstellation mit hoher Prozentzahl zu. Dies rechtfertigt jedoch nicht, Gewalt seitens Frauen (Müttern) an Männern (Vätern) und Kindern falsch darzustellen, bzw. ganz außer Acht zu lassen. Zudem wird zu diesem Thema in der deutschen Presse momentan bewusst
einseitig informiert und eine Art "Hetzkampagne" gegen fürsorgliche Väter gefahren, ausgehend von Radikalfeministinnen, wie z.B. Frau Anita Heiliger und den autonomen Frauenhäuser. Letztere werden von unseren Steuergeldern mitfinanziert - wie kann der Staat diese Falschdarstellung zulassen, bzw. unterstützen (z. B. Frau von der Leyen)? Ausführungen, die dies belegen, finden Sie im Internet u. a. bei Trennungsväter e.V.: Väter, die sich um ihre Kinder kümmern wollen, werden seitens Politik und Presse momentan mit Gewaltverbrechern und Schlägern auf eine Stufe gestellt.

Bitte um Ihre Stellungnahme hierzu und um Information bzgl. geplanter Maßnahmen, um auch diese Problem öffentlich wirksam und wahrheitsgemäß zu vertreten.
 
12.12.2007
Antwort von
Renate Schmidt

 
Sehr geehrter Herr Reicherseder,

auf Presseberichte hat die Politik Gott sei Dank keinen Einfluss.
Ich halte Ihre Ausführungen aber nicht für richtig: Frauenhäuser werden nicht aus Steuermitteln des Bundes unterstützt. Eine Radikalfeministin Anita Heiliger ist mir nicht bekannt und ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie von Frau von der Leyen unterstützt wird. Falls Sie das anderes sehen, können Sie sich ja mit Frau von der Leyen direkt in Verbindung setzen.

Mit freundlichen Grüßen
Renate Schmidt
Frage an: Renate Schmidt
Frage zum Thema: Familie
 
12.12.2007
Frage von
Jürgen Reicherseder


 
Ihre Antwort vom 12.12.2007

Sehr geehrte Frau Schmidt,

auf der Internetseite des Deutschen Jugendinstituts (DJI), bei welchem Frau Heiliger eine Führungsposition besetzt, wird auch Ihr Name sehr oft aufgeführt (suche: Renate Schmidt). Ob Sie nun diese Person letztendlich kennen oder nicht, steht ja gar nicht zur Debatte, genauso wie der Einfluß der Politik auf die Presse.
Nun nochmals die Fragen im Detail:
1. Wie finanzieren sich die autonomen Frauenhäuser?
2.Warum wird das Bild der Väter, die ihre Kinder wegen Umgangsboykott seitens der Mutter nicht sehen dürfen, von der Politik verfälscht?
3. Wo sind im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Kinder die Männer (Väter) berücksichtigt, bzw. wer fühlt sich hier für diese zuständig?
4. Warum wird psychische Gewalt seitens der Mütter gegenüber Kindern und Vätern außer Acht gelassen, bzw. nicht als solche geahndet - im Gegensatz zu Gewalt gegen Frauen? Diese Gewaltform ist gleichzustellen mit körperlicher Gewalt!
5. Hat die Politik überhaupt ein tatsächliches Interesse am Wohle des Kindes (und das nich nur in der Weihnachtszeit)?

Bitte um eine Antwort ohne Umschreibungen oder Schuldzuweisungen.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Reicherseder
Trennungsväter e.V.
 
13.12.2007
Antwort von
Renate Schmidt

 
Sehr geehrter Herr Reicherseder,

hier meine Antworten "ohne Umschreibung oder Schuldzuweisung" (im Gegensatz zu Ihren Fragen):

1. aus eigenen und Spendenmitteln, sowie aus freiwilligen kommunalen Leistungen.
2. Die Politik ist sich sehr wohl bewusst, dass es immer wieder Probleme von Vätern gibt, die trotz zugesprochenem Umgangsrecht dieses nicht ausüben können. Dennoch liegt das nicht in erster Linie an der Gesetzgebung – die ist hier klar – sondern an der Rechtsprechung. Auf diese hat die Politik allerdings keinen direkten Einfluss, was auch gut ist.
3. Im Referat 406 (ein Referat im Bereich Gleichstellung)
4. Jegliche Form von Gewalt – auch nachgewiesene psychische Gewalt, egal, ob sie von Vätern oder Müttern ausgeübt wird – ist justitiabel. Wenn sie zur Anzeige gebracht wir, wird auch ein Gericht darüber entscheiden.
5. Diese Frage ist wohl nur rhetorisch: Natürlich – wie Sie unschwer an den aktuellen politischen Debatten entnehmen können!

Mit freundlichen Grüßen
Renate Schmidt
Frage an: Renate Schmidt
Frage zum Thema: Familie
 
27.12.2007
Frage von
Jürgen Reicherseder


 
Sehr geehrte Frau Schmidt,

in wie weit fühlen Sie sich als zuständige Politikerin für die aktuellen Kindermorde am ersten Weihnachtsfeiertag verantwortlich? (Beratzhausen: Mutter tötet ihre beiden Kinder, 2 u. 3 Jahre alt, Familie war intakt - Feldmoching: Vater tötet Sohn, 8 Jahre alt, Sorgerechtsstreitigkeiten)

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Reicherseder
Trennungsväter e.V.
 
11.01.2008
Antwort von
Renate Schmidt

 
Sehr geehrter Herr Reicherseder,

ich bin betroffen, wenn solche schrecklichen Morde an Kindern geschehen. Aber diese Morde der Politik anzulasten halte ich doch für deutlich zu plump. Zwar bin ich für eine weitere Verbesserung der präventiven Maßnahmen im Jugendschutz, aber auch das wird nicht helfen können, alle derartigen Taten künftig zu verhindern.

Mit freundlichen Grüßen
Renate Schmidt

 

Ekin Deligöz (Grüne)

Unicef

Frage an: Ekin Deligöz
Frage zum Thema: Familie
 
06.12.2007
Frage von
Jürgen Reicherseder


 
Sehr geehrte Frau Deligöz,

in der Öffentlichkeit wird immer nur von Gewalt an Frauen und Mädchen gesprochen. In der Tat trifft diese Konstellation mit hoher Prozentzahl zu. Dies rechtfertigt jedoch nicht, Gewalt seitens Frauen (Müttern) an Männern (Vätern) und Kindern falsch darzustellen, bzw. ganz außer Acht zu lassen. Zudem wird zu diesem Thema in der deutschen Presse momentan bewusst einseitig informiert und eine Art "Hetzkampagne" gegen fürsorgliche Väter gefahren, ausgehend von Radikalfeministinnen, wie z.B. Frau Anita Heiliger und den autonomen Frauenhäuser. Letztere werden von unseren Steuergeldern mitfinanziert - wie kann der Staat diese Falschdarstellung zulassen, bzw. unterstützen (z. B. Frau von der Leyen)? Ausführungen, die dies belegen, finden Sie im Internet u. a. bei Trennungsväter e.V.: Väter, die sich um ihre Kinder kümmern wollen, werden seitens Politik und Presse momentan mit Gewaltverbrechern und Schlägern auf eine Stufe gestellt.

Bitte um Ihre Stellungnahme hierzu und um Information bzgl. geplanter Maßnahmen, um auch diese Problem öffentlich wirksam und wahrheitsgemäß zu vertreten.
 
13.12.2007
Antwort von
Ekin Deligöz

 
Sehr geehrter Herr Reichersreder,

Danke für Ihre Frage, die mir die Gelegenheit gibt, einige Dinge genauer zu erläutern. Wie Sie schreiben, geht Gewalt in Beziehungen zu einem sehr hohen Prozentsatz von Männern gegen Frauen und Kinder aus. (Vgl. Sie dazu die umfangreiche Studie des Frauenministeriums unter www.bmfsfj.de did=20530.html . Dort finden Sie viele weitere Informationen zu Gewalt - gegen Frauen wie auch gegen Männer, wie z.B. die Studie: Gewalt gegen Männer www.bmfsfj.de .)
Diesen Skandal ans Licht zu bringen, den Opfern rechtliche Möglichkeiten an die Hand zu geben und Schutzräume einzurichten, ist für Grüne Politik ein wichtiger Bereich.
Die von Ihnen angeführte "Hetzkampagne gegen fürsorgliche Väter" kann ich nicht entdecken. Auch die Gleichsetzung von Vätern, die sich um ihre Kinder kümmern wollen mit Gewaltverbrechern und Schlägern kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Im Gegenteil scheint mir derzeit in der deutschen Öffentlichkeit eine sehr sehr positive Stimmung gegenüber Vätern vorzuherrschen, insbesondere, wenn sie auch nur im Geringsten fürsorglich sind. Ein stärkeres Engagement von Männern in der Familie liegt mir persönlich, aber auch meiner Fraktion sehr am Herzen. Sowohl Frau Heiliger wie auch die (autonomen) Frauenhäuser leisten wichtige und schwierige Arbeit. Ich freue mich über jeden Zulauf für die "Radikalfeministinnen", denn wir brauchen mehr, nicht weniger Engagement. Die staatliche Finanzierung von Frauenhäusern ist für mich eine wichtige Ergänzung zum Instrumentarium des Gewaltschutzgesetzes. Meine Fraktion setzt sich hier für eine Verbesserung der Finanzierung ein, da derzeit aufgrund des Sparkurses in den Ländern immer wieder Engpässe zulasten von Gewalt betroffener Frauen und Kinder vorkommen.

Umfangreiche Informationen zu Grünen Positionen zur Familienpolitik finden Sie auf unserer Homepage unter www.gruene-bundestag.de , zu Frauenpolitik unter www.gruene-bundestag.de

Mit freundlichen Grüßen

Ekin Deligöz
Frage an: Ekin Deligöz
Frage zum Thema: Familie
 
20.12.2007
Frage von
Jürgen Reicherseder


 
Ihre Antwort vom 13.12.2007

Sehr geehrte Frau Deligöz,

leider kann ich Ihrer Antwort nicht entnehmen, dass sie hier Dinge genauer erläutern. Das einzige ist es, dass Sie eindeutig Partei für die autonomen Frauenhäuser ergreifen. Was sich jedoch zwischen den Zeilen lesen lässt, beängstigt mich sehr. Darum bleibt noch folgendes zu klären - wieso behauptet Frau Renate Schmidt - SPD, dass Frauenhäuser nicht aus Steuermitteln des Bundes unterstützt werden. Sie hingegen schreiben von einer staatlichen Finanzierung! Was denn nun? - wo sind im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Kinder die Männer (Väter) berücksichtigt, bzw. wer fühlt sich hier für diese zuständig? - welche Möglichkeit hat ein Vater (ggf. mit Kindern) nach häuslicher Gewalt seitens der Mutter, unterzukommen. Wird er auch in einem Frauenhaus aufgenommen? - ist PSYCHISCHE GEWALT nicht genauso schlimm wie körperliche Gewalt, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Spätfolgen? - warum wird das Bild der Väter, die ihre Kinder wegen Umgangsboykott seitens der Kindsmutter nicht sehen dürfen, von der Politik verfälscht? Ist es für die Politik (mit Hilfe der Presse) momentan das einfachste, diesen betroffenen Vätern irgendeinen Grund anzulasten, der den Umgangsboykott rechtfertigt und somit auch diese Väter mit Gewaltverbrechern, Schlägern, etc. auf eine Ebene stellt? (siehe u.a. die Aktion der Frauenhäuser: Gewaltig groß werden) - können Sie sich überhaupt in die Lage eines fürsorglichen Vaters versetzen, der quasi über Nacht den Kontakt zu seinen Kindern verliert, weil die Mutter es so will (Umgangsboykott, Eltern-Kind-Entfremdung, etc.), und dem keinerlei Teilhabe an der Entwicklung seiner geliebten Kinder ermöglicht wird? - hat die Politik überhaupt ein tatsächliches Interesse am Wohle des Kindes (und das nicht nur in der Weihnachtszeit und vor Wahlen), oder wäre zum Wohle des Staates richtiger?

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Reicherseder
Trennungsväter e.V.

 
17.01.2008
Antwort von
Ekin Deligöz

 
Sehr geehrter Jürgen Reicherseder,

gerne nehme ich die Gelegenheit wahr, Ihnen meine Position noch einmal zu erläutern. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass ich mich nicht wiederholen möchte (fürsorgliche Väter werden, wie ich schon sagte, für mein Empfinden in keinster Weise mit "Gewaltverbrechern und Schlägern, etc. auf eine Ebene" gestellt, eher im Gegenteil).

Für die Finanzierung der Frauenhäuser sind die Länder und Kommunen verantwortlich. Meine Fraktion prüft derzeit, ob eine Finanzierung aus Bundesmitteln sinnvoll und machbar ist. Zu Anlauf- und Beratungsstellen für Väter würde ich eine Internet-Recherche empfehlen, bzw. Ihr Verein "Trennungsväter e.V." ist hier ja auch selber aktiv. Ich denke nicht, dass ein Frauenhaus der richtige Ort für einen von Gewalt durch seine Partnerin betroffenen Mann ist. Eine analoge Struktur von Männerhäusern scheint mir am Bedarf vorbei zu gehen. Im Notfall schützt das Gewaltschutzgesetz selbstverständlich auch Männer, die Möglichkeit des Platz- und Wohnungsverweises steht ihnen offen und ermöglicht eine Phase, in der Nachdenken und die Planung weiterer Schritte möglich ist. Eine Gleichsetzung von psychischer mit physischer Gewalt halte ich für nicht sinnvoll, ebenso scheint mir bei körperlicher Gewalt auch oft seelische mit im Spiel zu sein.

Wie es auch bei Ihnen anklingt: es ist oft nicht leicht, im Konfliktfall eine für alle Beteiligten tragbare, zufriedenstellende und richtige Lösung zu finden. Aber das möchte ich auch ganz klar sagen: wenn es sich um Schläger handelt, ist es auch wichtig, das auszusprechen und die Opfer zu schützen.

Ebenso möchte ich die von Ihnen ausgesprochen Unterstellung, dass die Politik nur vor Weihnachten oder Wahlen am Kindeswohl interessiert sei, klar und deutlich zurückweisen. Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN engagiert sich für Kinder und ihre Rechte, zuletzt etwa mit der Forderung, Kinderrechte in die Verfassung aufzunehmen. Umfangreiche Informationen hierzu finden Sie auf unserer homepage unter dem Stichwort "Familie".

Mit freundlichen Grüßen

Ekin Deligöz
 

 

Maria Eichhorn (CSU)

Mütter in Not e.V.

Frage an: Maria Eichhorn
Frage zum Thema: Familie
 
06.12.2007
Frage von
Jürgen Reicherseder


 
Sehr geehrte Frau Eichhorn,

in der Öffentlichkeit wird immer nur von Gewalt an Frauen und Mädchen gesprochen. In der Tat trifft diese Konstellation mit hoher Prozentzahl zu. Dies rechtfertigt jedoch nicht, Gewalt seitens Frauen (Müttern) an Männern (Vätern) und Kindern falsch darzustellen, bzw. ganz außer Acht zu lassen. Zudem wird zu diesem Thema in der deutschen Presse momentan bewusst einseitig informiert und eine Art "Hetzkampagne" gegen fürsorgliche Väter gefahren, ausgehend von Radikalfeministinnen, wie z.B. Frau Anita Heiliger und den autonomen Frauenhäuser. Letztere werden von unseren Steuergeldern mitfinanziert - wie kann der Staat diese Falschdarstellung zulassen, bzw. unterstützen (z. B. Frau von der Leyen)? Ausführungen, die dies belegen, finden Sie im Internet u. a. bei Trennungsväter e.V.: Väter, die sich um ihre Kinder kümmern wollen, werden seitens Politik und Presse momentan mit Gewaltverbrechern und Schlägern auf eine Stufe gestellt.

Bitte um Ihre Stellungnahme hierzu und um Information bzgl. geplanter Maßnahmen, um auch diese Problem öffentlich wirksam und wahrheitsgemäß zu vertreten.
 
21.12.2007
Antwort von
Maria Eichhorn

 
Sehr geehrter Herr Reicherseder,

vielen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch. Ich stimme mit Ihnen überein, dass fürsorgliche Männer und Väter nicht in einen Topf mit gewalttätigen Männern oder gar Gewaltverbrechern geworfen werden dürfen. Hier muss differenziert werden.

Das allgemeine Ziel muss sein, dass Frauen und Männer ein Leben frei von körperlicher und seelischer Gewalt führen können.
Auf der anderen Seite schreiben Sie richtig, dass vorwiegend Frauen Opfer von Gewalt werden. Jede vierte Frau hat körperliche oder sexuelle Gewalt durch Ihren Partner erlebt. 50.000 Frauen flüchten sich jährlich in ein Frauenhaus. Damit sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Nähere Ergebnisse können Sie dazu auch in der Studie des Bundesfamilienministeriums "Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland" nachlesen.

Die Studie hat auch den von Ihnen vorgebrachten Punkt, Gewalt von Frauen und Müttern, untersucht.
Im Abschnitt zur körperlichen Gewalt heißt es dort:

/"Von den befragten Frauen, die TäterInnen aus der Familie genannt haben, gaben 58% an, es seien Vater oder Mutter gewesen (Verhältnis Vater zu Mutter: 55% zu 45%); 32% nannten Geschwister (Verhältnis männliche zu weibliche Geschwister: 57% zu 43%) und nur jeweils 2% bis 7% nannten andere Verwandte oder Haushaltsmitglieder als TäterInnen."/

/"Wenn Frauen Opfer von Gewalt durch weibliche Täterinnen wurden, so waren die Täterinnen am häufigsten Mütter (33%), Mitschülerinnen/Mitstudierende (19%), Schwestern (16%), seltener unbekannte Täterinnen (12%) und fast nie (0,4% bzw. 1%) Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen."/

/"Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen auf, dass Frauen durchaus auch als Täterinnen gegenüber anderen Frauen eine Rolle spielen – immerhin wurden von insgesamt 30% der von körperlicher Gewalt betroffenen Frauen auch weibliche Täterinnen benannt, weniger aber im Kontext von Paarbeziehungen als vielmehr im Kontext von Herkunftsfamilie und Schule."/

Dadurch wird deutlich, dass Politik und Wissenschaft dieses Problem in der Gesamtheit sehen und sachgerecht behandeln. Sollte sich Handlungsbedarf ergeben, werden wir das Problem entsprechend aufgreifen.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Maria Eichhorn MdB
Frage an: Maria Eichhorn
Frage zum Thema: Familie
 
21.12.2007
Frage von
Jürgen Reicherseder

 
Ihre Antwort vom 21.12.2007

Sehr geehrte Frau Eichhorn,

vielen Dank für Ihre Antwort. Es bleiben aber nach wie vor Fragen offen, wie etwa - wo sind im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Kinder die Männer (Väter) berücksichtigt, bzw. wer fühlt sich hier für diese zuständig? - welche Möglichkeit hat ein Vater (ggf. mit Kindern) nach häuslicher Gewalt seitens der Mutter, unterzukommen. Wird er auch in einem Frauenhaus aufgenommen? - ist PSYCHISCHE GEWALT nicht genauso schlimm wie körperliche Gewalt, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Spätfolgen? - warum wird das Bild der Väter, die ihre Kinder wegen Umgangsboykott seitens der Kindsmutter nicht sehen dürfen, von der Politik verfälscht? Ist es für die Politik (mit Hilfe der Presse) momentan das einfachste, diesen betroffenen Vätern irgendeinen Grund anzulasten, der den Umgangsboykott rechtfertigt und somit auch diese Väter mit Gewaltverbrechern, Schlägern, etc. auf eine Ebene stellt? (siehe u.a. die Aktion der Frauenhäuser: Gewaltig groß werden) - können Sie sich überhaupt in die Lage eines fürsorglichen Vaters versetzen, der quasi über Nacht den Kontakt zu seinen Kindern verliert, weil die Mutter es so will (Umgangsboykott, Eltern-Kind-Entfremdung, etc.), und dem keinerlei Teilhabe an der Entwicklung seiner geliebten Kinder ermöglicht wird? - hat die Politik überhaupt ein tatsächliches Interesse am Wohle des Kindes (und das nicht nur in der Weihnachtszeit und vor Wahlen), oder wäre zum Wohle des Staates richtiger?

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Reicherseder
Trennungsväter e.V.

 
18.01.2008
Antwort von
Maria Eichhorn

 
Sehr geehrter Herr Reicherseder,

gerne nehme ich nochmals zu Ihren Fragen Stellung. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist, wie der Name bereits sagt, nicht nur für Frauen verantwortlich, sondern auch für Männer – für Jungen, Familienväter und Ältere. Auch in seiner Funktion als Frauenministerium ist es für die Gleichstellung von Frauen und Männern zuständig. Deshalb hat die Bundesregierung bereits zu Beginn der vorletzten Legislaturperiode die Abteilung "Frauenpolitik" in die Abteilung "Gleichstellung" umgewandelt. Liegen geschlechterspezifische Analysen vor, die zeigen, dass ein Geschlecht (Männer oder Frauen) benachteiligt wird, werden gegensteuernde Maßnahmen ergriffen.

Das Thema Gewalt gegen Frauen ist insbesondere deshalb im Fokus der Öffentlichkeit, weil, wie schon im letzten Schreiben erwähnt, die Zahlen eine deutliche Sprache sprechen.
Experten gehen davon aus, dass häusliche Gewalt in ca. 95 Prozent der Fälle gegen Frauen von Männern verübt wird. Auf der anderen Seite sind ca. 5 Prozent der Männer von Gewalt durch ihre Partnerinnen betroffen. Neben der bereits erwähnten Studie gibt es auch eine nicht repräsentative Pilotstudie "Gewalt gegen Männer", die sich als international erste Studie diesem Thema widmet. Dabei wird deutlich, dass es sich bei der Gewalt gegenüber Männern insbesondere um psychische Gewalt und soziale Kontrolle, die Frauen gegen bzw. über ihre Beziehungspartner ausüben, handelt.

Misshandelte Männer können auch von dem "Gesetz zur Verbesserung des zivilgerichtlichen Schutzes bei Gewalttaten sowie zur Erleichterung der Überlassung der Ehewohnung bei Trennung", das geschlechtsneutral formuliert ist, profitieren, sofern sie bereit sind, Hilfe zu suchen. Von familiärer Gewalt betroffene Männer können sich darüber hinaus an Beratungsstellen wie die Opferhilfe Hamburg wenden. Sie können auch bei Männerberatungsstellen und bei allgemeinen Ehe- und Familienberatungsstellen vorsprechen.
Ein erstes Männerhaus in Deutschland "Zuflucht für Männer in Krisen und bei familiärer Gewalt" gibt es in Berlin. Nähere Informationen dazu finden Sie unter www.maennerberatung.de/maennerhaus.htm.

Frauenhäuser sind weiterhin ausschließlich Frauen und Kindern vorbehalten.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Maria Eichhorn MdB

 

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP)

HELP-Hilfe zur Selbsthilfe e.V.

Frage an: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Frage zum Thema: Familie
 
06.12.2007
Frage von
Jürgen Reicherseder

 
Sehr geehrte Frau Leutheusser-Schnarrenberger

in der Öffentlichkeit wird immer nur von Gewalt an Frauen und Mädchen gesprochen. In der Tat trifft diese Konstellation mit hoher Prozentzahl zu. Dies rechtfertigt jedoch nicht, Gewalt seitens Frauen (Müttern) an Männern (Vätern) und Kindern falsch darzustellen, bzw. ganz außer Acht zu lassen. Zudem wird zu diesem Thema in der deutschen Presse momentan bewusst einseitig informiert und eine Art "Hetzkampagne" gegen fürsorgliche Väter gefahren, ausgehend von Radikalfeministinnen, wie z.B. Frau Anita Heiliger und den autonomen Frauenhäuser. Letztere werden von unseren Steuergeldern mitfinanziert - wie kann der Staat diese Falschdarstellung zulassen, bzw. unterstützen (z. B. Frau von der Leyen)? Ausführungen, die dies belegen, finden Sie im Internet u. a. bei Trennungsväter e.V.: Väter, die sich um ihre Kinder kümmern wollen, werden seitens Politik und Presse momentan mit Gewaltverbrechern und Schlägern auf eine Stufe gestellt.

Bitte um Ihre Stellungnahme hierzu und um Information bzgl. geplanter Maßnahmen, um auch diese Problem öffentlich wirksam und wahrheitsgemäß zu vertreten.
 
Antwort von
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

 
bisher noch keinerlei Antwort     -     kein Interesse??

 

Kornelia Möller (die Linke)

DGB Kreisverband

Frage an: Kornelia Möller
Frage zum Thema: Familie
 
06.12.2007
Frage von
Jürgen Reicherseder

 
Sehr geehrte Frau Möller,

in der Öffentlichkeit wird immer nur von Gewalt an Frauen und Mädchen gesprochen. In der Tat trifft diese Konstellation mit hoher Prozentzahl zu. Dies rechtfertigt jedoch nicht, Gewalt seitens Frauen (Müttern) an Männern (Vätern) und Kindern falsch darzustellen, bzw. ganz außer Acht zu lassen. Zudem wird zu diesem Thema in der deutschen Presse momentan bewusst einseitig informiert und eine Art "Hetzkampagne" gegen fürsorgliche Väter gefahren, ausgehend von Radikalfeministinnen, wie z.B. Frau Anita Heiliger und den autonomen Frauenhäuser. Letztere werden von unseren Steuergeldern mitfinanziert - wie kann der Staat diese Falschdarstellung zulassen, bzw. unterstützen (z. B. Frau von der Leyen)? Ausführungen, die dies belegen, finden Sie im Internet u. a. bei Trennungsväter e.V.: Väter, die sich um ihre Kinder kümmern wollen, werden seitens Politik und Presse momentan mit Gewaltverbrechern und Schlägern auf eine Stufe gestellt.

Bitte um Ihre Stellungnahme hierzu und um Information bzgl. geplanter Maßnahmen, um auch diese Problem öffentlich wirksam und wahrheitsgemäß zu vertreten.
 
20.12.2007
Antwort von
Kornelia Möller

 
Sehr geehrter Herr Reicherseder,

ich freue mich über ihren engagierten Brief. Gewalt in Familien ist selbstverständlich immer zu verurteilen, egal ob sie von Männern oder Frauen ausgeübt wird. In der öffentlichen Debatte wird aber auch das Problem der Gewalt gegen Männer behandelt. In diesem Jahr wurde beispielsweise eine Pilotstudie des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) veröffentlicht, die auch auf den Internetseiten herunterzuladen ist. (Jungnitz, Ludger/Lenz, Hans-Joachim/Puchert, Ralf/Puhe, Henry/Walter, Willi (Hrsg.): Gewalt gegen Männer. Personale Gewaltwiderfahrnisse von Männern in Deutschland, www.bmfsfj.de )

Gesetzliche Regelungen, die auch Männer vor häuslicher Gewalt schützen, sind ebenfalls vorhanden: So findet sich im Gewaltschutzgesetz eine Passage, in der ausdrücklich eingeräumt wird, dass Frauen auch Täterinnen sein können.

In der oben erwähnten Studie gaben etwa 5% der Männer an, im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt Verletzungen davongetragen zu haben. Nun hat Gewalt sicher nicht nur eine physische Seite, dennoch bleibt festzuhalten, dass der Anteil betroffener Frauen weit höher ist. Konkrete Zahlen und Langzeitstudien fehlen aber leider, so dass man über die tatsächliche Fallzahl nur spekulieren kann.

In den von Ihnen angesprochenen Streitigkeiten über Sorgerecht und Besuchszeiten ist es immer schwer, eine für alle Beteiligten gute und lebbare Lösung zu finden. Man kann pauschal aber nicht sagen, dass Väter mit Gewaltverbrechern auf eine Stufe gestellt würden.

DIE LINKE im Bundestag hat sich immer für Kinderrechte eingesetzt, ebenso haben wir uns gegen Gewalt in jeglicher Form, ob zu Hause oder woanders, ob gegen Männer, Frauen oder Kinder, ausgesprochen. Das wird auch in Zukunft so bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

Kornelia Möller
Frage an: Kornelia Möller
Frage zum Thema: Familie
 
20.12.2007
Frage von
Jürgen Reicherseder


 
Ihre Antwort vom 20.12.2007

Sehr geehrte Frau Möller,

vielen Dank für Ihre Antwort. Es bleiben aber nach wie vor Fragen offen, wie etwa - wo sind im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Kinder die Männer (Väter) berücksichtigt, bzw. wer fühlt sich hier für diese zuständig? - welche Möglichkeit hat ein Vater (ggf. mit Kindern) nach häuslicher Gewalt seitens der Mutter, unterzukommen. Wird er auch in einem Frauenhaus aufgenommen? - ist PSYCHISCHE GEWALT nicht genauso schlimm wie körperliche Gewalt, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Spätfolgen? - warum wird das Bild der Väter, die ihre Kinder wegen Umgangsboykott seitens der Kindsmutter nicht sehen dürfen, von der Politik verfälscht? Ist es für die Politik (mit Hilfe der Presse) momentan das einfachste, diesen betroffenen Vätern irgendeinen Grund anzulasten, der den Umgangsboykott rechtfertigt und somit auch diese Väter mit Gewaltverbrechern, Schlägern, etc. auf eine Ebene stellt? (siehe u.a. die Aktion der Frauenhäuser: Gewaltig groß werden) - können Sie sich überhaupt in die Lage eines fürsorglichen Vaters versetzen, der quasi über Nacht den Kontakt zu seinen Kindern verliert, weil die Mutter es so will (Umgangsboykott, Eltern-Kind-Entfremdung, etc.), und dem keinerlei Teilhabe an der Entwicklung seiner geliebten Kinder ermöglicht wird? - hat die Politik überhaupt ein tatsächliches Interesse am Wohle des Kindes (und das nicht nur in der Weihnachtszeit und vor Wahlen), oder wäre zum Wohle des Staates richtiger?

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Reicherseder
Trennungsväter e.V.
 

18.02.2008
Antwort von
Kornelia Möller

Sehr geehrter Herr Reicherseder,

wie Sie bin ich ebenfalls der Meinung, dass häusliche Gewalt nicht nur von Männern ausgeht. Die Anzahl der gewalttätigen (damit ist psychische genauso wie physische Gewalt gemeint) Frauen liegt aber eben wesentlich niedriger als die der Männer.
Auch für Männer gibt es selbstverständlich Zufluchtsmöglichkeiten, wenn sie von häuslicher Gewalt betroffen sind. Eine Moeglichkeit sich darueber zu informieren, ist die Webseite www.gewaltberatung.de. Da sind beispielsweise 20 Beratungsstellen fuer Maenner innerhalb Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz anklickbar. Es erscheinen dann Telefonnummern, unter denen man Hilfe suchen kann.
Wir koennen Ihnen versichern, dass die Politik der Bundestagsfraktion DIE LINKE. auch weiterhin auf das Kindeswohl gerichtet sein wird, ebenso wie auf den Schutz von Opfern haeuslicher Gewalt - egal welchem Geschlecht sie angehoeren. Auch die Bundesregierung richtet ihre Politik momentan gerade darauf aus, das Umgangsrecht so zu regeln, dass das Kindeswohl im Vordergrund steht. Einvernehmliche Regelungen sollten selbstverständlich immer das Hauptziel aller Beteiligten sein. Wenn allerdings Gewalt im Spiel ist, müssen andere Maßstäbe angelegt werden. DIE LINKE wird sich immer für den Schutz vor Gewalt einsetzen, besonders wenn Kinder - direkt oder indirekt - davon betroffen sind.

Mit freundlichen Grüßen,

Kornelia Möller